Der Trend neue Technologien für neue Produkte zu generieren, macht auch vor den Kinderzimmern nicht halt. Die Spielzeugindustrie hat dabei ein neues Klientel entdeckt: Die Papas und Mamas und natürlich deren Kinder.
Es wird in den nächsten Jahren eine Fülle an neuen Spielzeugprodukten auf den Markt kommen, die diese neuen interaktiven Möglichkeiten nutzen. Da ist Matel im Moment der Vorreiter.
Spielzeug für Kinder – ein neuer Markt für Funktechnologie?
Nein es ist kein Scherz, den man vielleicht am 1. April erwarten würde. Die ersten interaktiven Spielzeuge für die Kleinsten unter uns – unsere Kinder – erreichen den Markt und sind bereits in den USA seit Weihnachten 2015 zu kaufen.
Im Februar 2015 war es soweit, die Spielzeugfirma Mattel führte auf einer Messe die erste interaktive Barbie vor. Mit dem Internet und einem Cloud-Service verbunden, ist die Barbie mit einem elektronischen Sprachassistenten à la Siri des iPhone verbunden und damit zur intelligenten Kommunikation möglich. Die Nutzung dieser Technik ist sehr einfach, schon allein deshalb weil sie speziell für Kinder geeignet sein soll. Es wird kurz auf den Gürtelclip gedrückt, dann stellt man eine Frage und wenige Augenblicke später spricht die Barbie mit einem intelligenten Satz zurück. Sie kann sogar Rückfragen im richtigen thematischen Zusammenhang stellen. Eindeutig faszinierend und irgendwie erschreckend zu gleich.
Hochentwickelte Technik in und für die HELLO BARBIE
Puppe, Sensoren, WLAN-Antennen, Mikrofon, Lautsprecher, Datenbank in der Cloud und eine Spracherkennungs- und Konversations-Software. Alles was man der Barbie ins Mikrofon spricht, wird via WLAN-Verbindung und Account-Zugang auf eine Datenbank in der Cloud geladen.
Die von Unternehmen ToyTalk entwickelte Spracherkennungssoftware ist gleichzeitig eine Konversationssoftware und lässt damit die Puppe wie ein echter Gesprächspartner wirken, der zudem auf die Wünsche und Fragen des Kindes endlos geduldig eingeht. Was im ersten Moment recht witzig klingt, produziert bei näherer Betrachtung doch etwas an Beigeschmack.
Die gesamte Funktionalität rund ums interaktive Spielzeug ist abhängig von der aktiven Verbindung zum Internet. Es handelt sich hierbei um elektromagnetisch gepulste Funkwellen, meist im Frequenzbereich des freien Bandes von 2,4 GHz. Eine elektrische Energie, die in jeder einzelnen Funkwelle Daten drahtlos überträgt. Diese Datenpakete werden „Stückweise“ versandt und beim Empfänger wieder zusammengefasst über entsprechende Internetprotokolle. Dabei ist es völlig egal ob dies Dateien (Word, Excel, Bilder,…), Programme, Worte/Sprache, Musik oder Videos (YouTube) sind. Bei 2,4 GHz spricht man von 2,4 Millarden solcher elektromagnetischer Funkwellen pro Sekunde!
Gerade Kinder im jungen Alter sind im hohen gesundheitlichen Risiko bei intensivem Kontakt mit Strahlung durch EMF (Elektromagentische Felder). Der kleine Körper ist voll im Wachstum mit höchster Zellteilung. Die Knochen sind im Vergleich zum Erwachsenen sehr dünn wodurch der Körper nur begrenzt die Möglichkeit hat diese Dauerbestrahlung abzuwehren. Gerade der Kopf spielt hierbei eine zentrale Rolle, da von hier aus alle Prozesse und elektrischen Steuersignale des eigenen Körpers geregelt werden.
Mobilfunkstrahlung durch die Barbie Puppe
Nicht ohne Grund warnen Mediziner und Ärztekammern vor der intensiven Nutzung mobiler kabelloser Endgeräte, vor allem im Kindesalter und Jugendalter. Die Auswirkung sind noch zu wenig erforscht, jedoch sind die ersten bekannten Ergebnisse definitiv besorgniserregend. Diese Studien werden jedoch von der Industrie mit Gegenstudien überzogen, da es sich hier um einen immens großen Markt mit hohem Käuferpotential und unvorstellbar viel Geld handelt.
Kinder hantieren mit Spielzeug gern sehr nahe am Kopf, zwischen 10 und 20 cm durchschnittlichem Abstand. Bei aktiver Datenverbindung ist dies deutlich zu nahe. Dazu kommt die Reduktion auf wenige Zentimeter beim aktiven Frage-Antwort-Gespräch mit der besagten Spielzeugpuppe. Die GEOVITAL Academy Australia hat hierzu Messung der elektromagnetischen Belastung durchgeführt mit erschreckendem Ergebnis bei Verwendung der „Hello Barbie“ mit cloudbasierender interaktiver Sprachfunktion.
Abstand zur Hello Barbie |
Belastung an µW durch EMF bei 2,4 GHz |
bis 10 Zentimeter | von 1.500 bis über 2.000 µW/m2 (überwiegend 2.000 µW/m2) |
bis 20 Zentimeter | von 600 bis über 2.000 µW/m2 |
bis 30 Zentimeter | von 600 bis 1.700 µW/m2 |
bis 40 Zentimeter | von 200 bis 360 µW/m2 |
Die Belastungen auf den Körper gemessen in µV liegen zwischen 150 und 300 µV und damit auch hier deutlich über der empfohlenen maximalen Belastung von 30 µV. Die Strahlung entsteht immer beim Pressen des Gürtelclips auf der Hello Barbie.
Malt man sich aus, wie faszinierend dieses Spielzeug auf Kinder wirken kann, entsteht sehr schnell ein gewisser Suchtfaktor. Die Geovital Kollegen haben dies an mehreren Familien getestet und deren Kindern die Puppe einige Wochen zur Verfügung gestellt, mit der Bitte an die Eltern, zu protokollieren, wie lange die Kinder mit der Puppe spielen. Das Ergebnis lag bei 2,28 Stunden!
Hält man sich diese Zeitspanne vor Augen und vermerkt, dass die Kinder in dieser Zeit dieser hohen Strahlungsdosis ausgesetzt sind, ist das mehr als bedenklich…
Zumindest empfiehlt der Hersteller die HELLO BARBIE mindestens 30 Zentimeter vom Körper entfernt zu halten. Auf ein etwaiges Risiko durch die Funkbelastung selbst wird nicht hingewiesen, jedoch auf die Möglichkeit eines elektrischen Schlages, der eher unwahrscheinlich ist, da es sich um ein elektrisches Spielzeug mit Batterien handelt.
Das wird der neue Trend werden… Interaktive Spielzeuge werden in den nächsten Jahren die Kinderzimmer erobern. Welche Folgen das dann mit sich bringt?
Halten wir es wie ein führender Manager der Spielzeugindustrie: „Wir werden sehen…“
Dabei sind die sozialen Aspekte, Entfremdung von Eltern und Freunden, so wie das große Thema Datenschutz noch gar nicht angesprochen…
LINK-SAMMLUNG
- www.welt.de Eine Barbie mit WLAN ist das Ende der Kindheit
- GEOVITAL Beratungsstellen in Deutschland
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